Liebe Denker, jetzt habe ich euch wieder ganz schön lange auf den zweiten Teil meiner "Harzreise" warten lassen; aber den heutigen Feiertag nutze ich doch direkt um den Post endlich zu schreiben. 

Wie schon in Teil I angekündigt, ging es am zweiten Tag auf den Brocken. Da unsere Unterkunft etwa 13 km vom höchsten Berg Mitteldeutschlands entfernt lag, entschieden wir uns, die Strecke bis zum Fuße des Brocken mit den Rädern zu fahren. Der Weg führte teilweise so steil bergauf, dass ich einfach abgestiegen bin und mein Fahrrad ein Stück geschoben habe. Außerdem ging es im Wald oftmals über größere Wurzeln, Geröll und nasses Laub. Alles in allem war die Fahrt bis nach Schierke trotzdem sehr schön - den Herbstfarben sei Dank.

Von Schierke aus gibt es dann mehrere Möglichkeiten um zum Gipfel zu gelangen:

Wir wanderten also 6,2 km auf den Brocken. Der Wanderweg (nicht die Straße!) ist ganz angenehm. Es geht das größte Stück nur wenig steil bergauf, zwischendurch kommt aber mal eine steile Passage, bei der man wieder ein bisschen über Steine und Wurzeln klettert.

Nach etwas weniger als 2 Stunden erreichten wir den Gipfel. Man sollte zu der Jahreszeit immer eine Mütze und ggf. ein paar Handschuhe dabei haben, denn der Wind kann ganz schön beißen.

Oben besuchten wir noch das Brockenhaus, genauer gesagt das Museum über den Harz. Besonders spannend hier fand ich den Teil über die geheimdienstlichen Tätigkeiten auf dem Brocken während der Teilung Deutschlands. Da der Brocken im unmittelbaren Grenzgebiet von DDR und BRD lag, wurde die Grenze natürlich streng bewacht. Aber nicht nur das. Die DDR und ihre sowjetischen Verbündeten installierten hier u.a. Abhöranlagen in Richtung Westen.

Nachdem wir uns im Museum aufgewärmt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Und während die Sonne langsam hinter den Wolken und dem Horizont verschwand, wanderten wir wieder bergab und fuhren anschließend mit den Rädern zurück in unsere Unterkunft.

Das war Tag 2 unseres Kurztrips. Am nächsten Tag war wieder eine kleine Radtour geplant, aber ein kleiner Spoiler am Rande: Ich habe so sehr Muskelkater, dass ich mich nicht mehr aufs Rad setzen konnte. Was wir an Tag 3 und 4 dann noch so gesehen haben, erzähle ich euch im nächsten Post!

Was treibt ihr eigentlich alle so? Wollt ihr nicht mal einen kleinen Beitrag über eure Zeit als Studenten verfassen? Ich würde mich mega freuen!

Liebe Grüße und bis bald, eure Lea.

Liebe Denker, meine digitale(n) Postkarte(n) schicke ich euch heute aus dem Harz. Okay gut, ich bin seit gestern zurück, aber manchmal kommen echte Postkarten auch später zu Hause an, als man selbst. Ich möchte natürlich trotzdem ein paar Eindrücke der letzten 3 Tage mit euch teilen.

Nach zwei Monaten arbeiten, des öfteren auch mal am Wochenende und hier und da mit ein paar Überstunden, habe ich mich nach einer kleinen Auszeit gesehnt um die letzten Herbsttage zu genießen und nicht nur im Büro zu sitzen. Die Arbeit bei meiner FSJ-Stelle macht aber super viel Spaß! Auf jeden Fall wollte ich nicht unbedingt weit weg, hauptsache raus in die Natur. So beschlossen wir (meine Eltern und ich) für drei Tage in den Harz zu fahren. Wir waren zwei ganze und zwei halbe Tage unterwegs, deswegen werde ich meinen Post in mehrere (wahrscheinlich drei) Teile teilen, da es auch einiges an Fotos zu sehen gibt. Also, los geht's!


Bevor wir an unserem "Anreisetag" die Ferienwohnung bezogen, fuhren wir von zu Hause ins etwa 1,5 Stunden entfernte Thale, ein kleine Stadt im Bodetal. Besonders bekannt ist sie für den Hexentanzplatz, das Bergtheater und die Roßtrappe. Wir wanderten bei wundervollstem Herbstwetter zunächst hinauf zum Hexentanzplatz. Von dort aus ging es unterhalb der Roßtrappe, entlang der Bode, zurück nach Thale. Schon während dieser kleinen Wanderung habe ich gemerkt, dass ich in letzter Zeit eindeutig zu wenig draußen unterwegs war. Ich hätte mich wahrscheinlich auch für eine Stunde einfach nur in den Wald setzen können und meine Blicke durch die zart grünen, gelben und roten Baumkronen schweifen lassen.

Am Abend waren wir noch in einer kleinen Gaststätte essen. Dazu muss ich sagen, dass es als (derzeitiger) Veganer echt nicht einfach war was zu finden. Letztendlich habe ich mir aus verschiedenen Beilagen einfach eine Mahlzeit zusammengestellt. Aber auch an den nächsten Tagen habe ich, vor allem in der Stadt, immer mal die Speisekarten gelesen und meistens gab es kein einziges Gericht bei dem komplett auf tierische Lebensmittel verzichtet wurde, außer dem Salat zur Vorspeise. Auf diese Situation war ich aber vorbereitet und hatte genug Snacks für zwischendurch dabei.

Das Wetter hätte, für die gesamten ersten Novembertage, übrigens nicht besser sein können; wir hatten fast durchgehend Sonnenschein und keinen einzigen Tropfen Regen. Dazu muss man erwähnen, dass es ein paar Tage zuvor auf dem Brocken geschneit hat!!! 

So, das war der erste Teil von meiner kleinen Reise, ich hoffe ihr seid schon gespannt auf den nächsten, da geht es auf den Brocken!

Liebste Grüße, eure Lea!

Liebe Denker, ungefähr eine Woche bevor ich aus meinem Islandurlaub zurück gekommen bin, hat Luzi mich gefragt, ob ich Anfang August nicht Lust auf einen spontanen Kurztrip mit ihr und einer weiteren Freundin hätte. NATÜRLICH! Wie wäre es mit Prag? JA! Wir haben nicht lange gezögert und schon wurden Flixbustickets und ein AirBNB für zwei Nächte gebucht. 

Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es, in nicht einmal 3,5 Stunden, in die wunderschöne Hauptstadt der Tschechischen Republik. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell und günstig man eigentlich innerhalb Europas verreisen und plötzlich ganz neue Dinge sehen kann. Angekommen, erkundeten wir erst einmal die Straßen rund um unsere Unterkunft und schmiedeten einen kleinen Sightseeingplan für den nächsten Tag. Am Nachmittag drehten wir unsere erste Runde durch die Innenstadt und kauften Essen für die zwei Tage ein. Lebensmittel sind recht günstig in der Tschechei und kann man z.B. in uns bekannten Supermärkten wie Lidl besorgen. Durch die Hitze waren wir dann leider doch ziemlich schnell erschöpft und verbrachten den Abend in unserer "Wohnung".

Nach einem entspannten Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns auf um die Prager Burg (Pražský hrad) zu besichtigten. Das bedeutete für uns: Einmal die komplette Innenstadt durchqueren, u.a. durch das jüdische Viertel, dann sieht man das (weltgrößte geschlossene) Burgareal schon auf einem Hügel auf der anderen Seite der Moldau empor stechen. Auf der Burg angekommen und eine Taschenkontrolle später wurden wir förmlich erschlagen. Von Menschenmassen und dem prächtigen Veitsdom. Und den Menschenmassen, die in den Veitsdom hinein wollten. Da es schon vor 12 Uhr ungefähr 26°C warm war und keine Wolken am Himmel wirklich Schatten spendeten, entschieden wir uns letztendlich dagegen, uns für eine unbestimmt lange Zeit anzustellen um in die Kathedrale zu gelangen. Aber da es sowieso sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde, das ganze Gelände der Burg zu erkunden, haben wir uns das für unseren nächsten Trip nach Prag aufgehoben.

Alles das, was wir ohne Eintrittskarte schon vom Burgareal sehen konnten,  hat uns aber wirklich gut gefallen und alle paar Meter bot sich ein anderer Ausblick über die Stadt, inklusive wunderschöner Fotolocations. Auf unserem Weg zurück in die Innenstadt überquerten wir auch die berühmte Karlsbrücke, doch auch hier haben wir uns vorgemerkt: Bei der nächsten Reise nach Prag wollen wir hier entweder ganz früh am Morgen oder mitten in Nacht hin, denn bei den vielen Touristen, die sich tagsüber hier tummeln, kann man den besonderen Charme der  Brücke gar nicht erleben. 

Unerlässlich war natürlich auch das Probieren von Baumstriezel. Ich glaube, dieses superleckere Gebäck gibt es mittlerweile auch oft auf Weihnachtsmärkten o.ä. zu kaufen, für mich war es aber das erste Mal, dass ich es gegessen habe. Die Variante, es mit Vanilleeis zu füllen, kam uns an diesen Sommertagen außerdem mehr als gelegen.

Letzter Halt an diesem Tag war der Wenzelsplatz. Diese mehr als einen halben Kilometer lange Straße fanden wir, bis auf ihre Größe, allerdings gar nicht so spannend. Wir schlenderten nur einmal von Seite zu Seite, bevor es wieder zurück in die Unterkunft ging. Den zweiten Abend verbrachten wir übrigens im Club Karlovy Lázně, gefüllt mit jungen Leuten aus aller Welt. Wer sich nicht gerne auf eine Musikrichtung festlegt, ist hier richtig. Es gibt 5 floors mit verschiedenster Musik. Unserer Meinung nach, war der oldies-but-goldies-floor aber der beste!

Vor unserer Abreise am nächsten Tag, sind wir noch einmal in die Richtung südlich der Karlsbrücke gelaufen, ungefährt bis zum sogenannten Tanzendem Haus. Auch hier haben wir festgestellt, dass es noch so viele schöne Ecken und Nebenstraßen gibt, dass wir definitiv wiederkommen werden! 

Vielleicht kommt der Rest von euch ja beim nächsten Mal einfach mit?

Bis bald meine Lieben!

Eure Lea

Hallo liebe Denker,

bevor ich mit meinem kleinen "Life update" beginne wollte ich noch etwas anderes loswerden. Gerade habe ich mir unsere Vorstellungstexte durchgelesen und muss sagen: Ich finde uns fantastisch.
Okay, das war's. Los geht's!

Seit noch nicht einmal ganz zwei Monaten (es fühlt sich wesentlich länger an) bin ich zurück in meiner, unserer Heimat und es sind schon wieder so viele Dinge passiert. "Passiert" klingt an dieser Stelle irgendwie so negativ, aber ganz im Gegenteil! Ich tanzte auf einer Hochzeit und bereitete, gemeinsam mit Luzi, einem wundervollen Menschen eine riesen Überraschung zum Abiball. Ich habe viele tolle Menschen nach langer Zeit endlich wiedergesehen. Ich leitete erneut einen kleinen Fotografieworkshop und -wie sollte es anders sein- ich verreiste. Fast 3 Wochen lang ging es für mich ins wunderschöne Island und kaum war ich zu Hause (um genau zu sein, für genau eine Nacht) war ich auch schon wieder on the road und machte mit Luzi und einer weiteren Freundin einen spontanen Kurztrip nach Prag. Es folgten ein Tag, an dem ich mir wieder Zeit für mich nahm, ein Abend am See mit traumhaft schönem Sonnenuntergang, ein Konzert meiner lieblings Singer/Songwriterin "Mogli" und lesen im Garten. Einen schöneren Sommer hätte ich mir nicht wünschen können. 

Meine momentane Situation ist schnell zu beschreiben. Ich sitze mit meinem Laptop auf dem Bett, draußen klettert das Quecksilber im Thermometer schon auf 26°C im Schatten (dabei ist es noch nicht einmal 12 Uhr) und mein Handy, so habe ich es beschlossen, bleibt heute solange es geht aus. Was der Tag noch so bringt, kann ich nicht sagen, dafür aber, was in nächster Zeit so ansteht.

Am Ende der Woche gehe ich schon wieder auf ein Konzert, ich muss schließlich neun Monate ohne aufholen, und werde die Tage danach etwas Zeit mit meiner Familie verbringen. Außerdem bin ich eine Woche lang Host für zwei Japanerinnen, die gemeinsam mit ihrem Orchester an einem internationalen Treffen teilnehmen. Und ich muss gestehen, dass ich schon ein bisschen aufgeregt bin! Dann geht der Sommer auch schon langsam zu Ende und mein FSJ Politik beginnt. Man könnte fast sagen, es ist eine Reise in eine neue Welt. Die Arbeitswelt. Ich stehe dem Ganzen mit viel Vorfreude, Spannung und auch einem kleinen bisschen Angst gegenüber, aber ich bin mir sicher, dass ich in den kommenden 12 Monaten sehr viel lernen werde. Über Kinder- und Jugendarbeit, über Politik und über mich selbst. 

Es wird ein aufregendes Jahr, nicht nur für mich, sondern für uns alle. Ihr vier fangt alle mit dem Studium an, zieht in eine andere Stadt, die einen näher an zu Hause als die anderen. Ich möchte nichts überstürzen und nehme mir noch ein Jahr zur "Selbstfindung". Dafür habe ich mir schon wieder unendlich viele Pläne in den Kopf gesetzt um an mir selbst zu arbeiten. Mehr Yoga. Mehr Bücher. Mehr Musik. Mehr Wissen. Mehr Nachhaltigkeit. Irgendetwas in mir sagt, dass ich in einem Jahr mehr ich selbst sein werde als je zuvor. 

Eine neue Reise beginnt für uns, die Denker. Lasst es auch eine kleine Reise zu uns selbst sein. Mein Projekt für die nächsten 12 Monate ist folgendes:

Mehr Ich. *

Ich freue mich euch bald in (hoffentlich) vollständiger Runde wiederzusehen.

Eure Lea!

(* An sich selbst zu arbeiten hat für mich rein gar nichts mit Egoismus oder Egozentrik zu tun. Ich finde es einfach nur verdammt wichtig. Es heißt nicht, dadurch z.B. andere Menschen zu vernachlässigen oder die Augen vor Problemen anderer / in der Welt zu verschließen, nur weil man sich gerade vorgenommen hat "put yourself first". Vielleicht sollte ich daraus aber einen eigenen Blogpost machen!)

Und was soll man sagen - die Stadt ist unglaublich toll und ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe. Brüssel ist jede europäische Metropole auf kleinstem Raum. In manchen Ecken findet man alte Gassen und Wohnhäuser, die wie Rom aussehen, zwei Straßen weiter sieht es aus wie eine Einkaufsmeile in London mit coolen Hipsterboutiquen und mitten drin steht da plötzlich ein superfuturistisches Gebäude, dass an Berlins Potsdamer Platz erinnert. (Zum Schluss stellte sich heraus, dass dieses futuristische Gebäude nur ein Starbucks war, was ein bisschen enttäuschend war.)

Betrunkene Briten in billigen Bars in Brüssel Belgien. Ha.









Lustigerweise hat uns die Gegend an Leipzig erinnert. Keine Ahnung, was das über uns aussagt.

Ich habe mich noch nie so sehr wie ein Landei gefühlt, als bei unseren Erkundungen dieser Großstadt. Während wir brav an der roten Ampel warteten, teilweise aus Angst vor dem verrückten Fahrstil der Belgier, teilweise aus Spießertum, sind die einheimischen Belgier bereits drei Straßen weiter gelaufen. Die Stadt verläuft von oben (den reicheren Orten) nach unten (wo der Kanal ist, auch wenn da jetzt neue Luxuswohnungen gebaut werden), sodass man nie komplett die Orientierung verliert. Außerdem kann man alles sehr gut per Fuß erreichen.





Belgier wissen wie Essen funktioniert. Sie sind berühmt für ihre Fritten, ihre Schokolade, ihre Waffeln und das Bier. Die Chips konnte ich leider nicht probieren, da sie traditionsgemäß in Rinderfett fritiert werden, aber sie sahen wunderschön aus. Das Bier soll auch gut sein, habe ich gehört, selbst das Billige.







Eure Amena